Warm war allen Besuchern der Wärmestube, denn bei herrlichsten Sommerwetter beging die Einrichtung der Wohnungslosenhilfe ihr 30-jähriges Jubiläum und zeitgleich ihr Sommerfest. Die Feierlichkeiten begangen mit einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst mit dem Posaunenchor St. Matthäus, zu dem Pfarrer Wolfgang Tereick, Vorstand der Stadtmission, und Pfarrer Reinhold Seidl geladen hatten. Von der Gastfreundschaft bei großen Festen, von denen in der Predigt die Rede war, konnten sich die geladenen Gäste und die Besucher anschließend überzeugen: die Schlange vor dem Grill und dem Getränkeausschank riß bis weit nach dem Kaffeetrinken nicht ab. Die Wartezeit wurde dennoch nicht lange, da die Band The rockin‘ Lafayettes beste musikalische Unterhaltung bot.
Was bei einem Jubiläumsfest sehr erfreulich ist, kann aber unter der Zeit zum Problem werden: die Besucherzahlen der Ökumenischen Wärmestube sind in den letzten Jahren um mehrere Hundert Personen gestiegen. Dies liegt unter anderem daran, so Sozialamtsleiter Dieter Maly, daß Nürnberg als Großstadt und als nordbayrischer Verkehrsknotenpunkt vermehrt Personen aus dem EU-Ausland anzieht, die in der Noris ihr Glück suchen. Wichtig ist daher das Ziel der Integration diese Besucher, betont auch Bernhard Gradner, der Leiter der Einrichtungen. Erste Erfolge sind zu verzeichnen, jedoch sprachliche und kulturelle Verständnisschwierigkeiten bestehen und die Anzahl von im Schnitt 170 Besuchern pro Tag bringt das Sozialarbeiter-Team immer wieder an seine Grenzen. Daß trotz allem die Stimmung weiterhin gut ist und es die Wärmestube auch in Zukunft geben muß, darüber sind sich die Stadt, die Träger und die Stammgäste einig.
Die Ökumenische Wärmestube wurde am 1. Januar 1984 als erste Einrichtung dieser Art in Bayern eröffnet. Initiatoren waren der damalige Leitung des Sozialamts Nürnberg Dr. Josef Schreiber, Caritasdirektor P. Karl Holzbauer und Helmut Nehring, seinerzeit Leiter der Beratungsstelle für Nichtseßhafte der Stadtmission Nürnberg. Die Stadt Nürnberg finanziert die Einrichtung von Anfang an mit, die Trägerschaft und somit auch das Defizit teilen sich die beiden christlichen Wohlfahrtsverbände.