Arbeitskreis Resozialisierung erhält den Bayerischen Sozialpreis 2018

NÜRNBERG.    Familien inhaftierter Straftäter stehen unter hohen Belastungen: Ihre zwangsweise Trennung hat für sie meist soziale, psychische und finanzielle Krisen zur Folge. Nicht nur die Inhaftierten selbst, auch Kinder und Partner fühlen sich durch die Haft mitbestraft.

Die Familienseminare des Arbeitskreises Resozialisierung, kurz AK Reso, geben Eltern und Partnern in dieser Situation Gelegenheit, sich wieder gemeinsam zu erleben. Sie helfen, gemeinsame Perspektiven für Beziehung und Familienleben während und nach der Haft zu prüfen und zu entwickeln. Betroffene Kinder dagegen haben beim zehntägigen Seminar die Möglichkeit, Zeit mit anderen Jungen und Mädchen in gleicher Lage zu verbringen, bei denen sie sich nicht für Vater oder Mutter erklären müssen.


Würdigung, Bestätigung und Ansporn

Die Bedeutung dieser Arbeit und das »außerordentliche Engagement des AK Reso« würdigte nun die Bayerische Landesstiftung mit ihrem hochdotierten Sozialpreis. Der bayerische Finanzminister Albert Füracker sagte in seiner Laudatio: »Mit dem Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung wird der herausragende Einsatz all derer gewürdigt, die Familien von inhaftierten Straftätern in ihrer herausfordernden Lebenssituation mit Rat und Tat zur Seite stehen.« Der Preis solle für alle Engagierten auch ein Ansporn sein, weiter zu machen, so Füracker.

»Das Familienseminar trägt dazu bei, dass straffällig gewordene Menschen nach ihrer Haftzeit nicht rückfällig werden«, sagt Kay Putsche, Leiter des Arbeitskreises Resozialisierung. Denn eine intakte Familie stabilisiere die Haftentlassenen – in 90 % der Fälle seien das Männer. Seit 40 Jahren gibt es die zehntägigen Familienseminare in Bayern. Im nordbayerischen Einzugsgebiet werden sie seit 21 Jahren federführend vom Arbeitskreis Resozialisierung ausgerichtet.

Die Preisträger 2018

Der Arbeitskreis Resozialisierung engagiert sich seit 1969 für straffällig gewordene Menschen und ihre Angehörigen. Seit 2001 wird der ehemals selbstständige Verein von der Stadtmission Nürnberg getragen. Etwa 500 Menschen im Jahr finden bei dem haupt- und ehrenamtlichen Team der Einrichtung Unterstützung.

Neben dem Arbeitskreis wurden heute in München auch die Familienferienstätte Langau und die Psychosoziale Beratungsstelle der Caritas München mit dem Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet. Darüber hinaus verlieh die Stiftung auch drei Kulturpreise und drei Umweltpreise.

Die Familienseminare des Arbeitskreises Resozialisierung, kurz AK Reso, geben Eltern und Partnern in dieser Situation Gelegenheit, sich wieder gemeinsam zu erleben. Sie helfen, gemeinsame Perspektiven für Beziehung und Familienleben während und nach der Haft zu prüfen und zu entwickeln. Betroffene Kinder dagegen haben beim zehntägigen Seminar die Möglichkeit, Zeit mit anderen Jungen und Mädchen in gleicher Lage zu verbringen, bei denen sie sich nicht für Vater oder Mutter erklären müssen.

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg