»Wenn die Wellen über mir zusammenschlagen, tauche ich tiefer, um nach Perlen zu suchen.« So übersetzt die Dichterin Mascha Kaleko Resilienz.
Professorin Dr. Margherita Zander von der Fachhochschule Münster, die Hauptreferentin des Fachtages, versteht unter Resilienz die »seelische Widerstandskraft gegen widrige Umstände«. Um diese Widerstandskraft gezielt bei armen Kindern zu fördern, hat sie ein Schutzkonzept erarbeitet, das systematisch stabilisierende Faktoren für die Entwicklung eines jeden Kindes erfasst.
Mit dem Auditorium war sie sich einig, dass die Haltung, mit der die »Profis« den Kindern gegenübertreten, entscheidende Wirkung auf das Selbstbewusstsein der Kinder hat:
«Die Zuversicht und der Blick auf die Potenziale und Ressourcen einer Familie durch professionelle Helfer/-innen helfen diesen Familien, wieder an sich selbst zu glauben,« so ihre Erfahrung. Die zentrale Botschaft des Resilienz-Gedankens lautet: Statt auf die Risiken fixiert zu sein, soll man vor allem auf die Fähigkeiten und Stärken der Kinder achten!
Was diese Sichtweise für die pädagogische Praxis in sozialen Brennpunkten bedeuten kann, das vertieften in der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Christiane Stein (soke e.V.) Bettina Bahl (BRK), Sandra Härtl (Stadtmission), Simone Renner (AWO) und Michaela Schremser (ASD). Sie betonten, dass ein wichtiger Aspekt die Arbeit mit den Eltern sei. Denn ohne ihre Unterstützung oder gegen ihren Willen wäre eine wirksame Förderung kaum erfolgreich. Ein Aspekt, der in der anschließenden Diskussionsrunde von den anwesenden 170 Fachleuten aus Jugendhilfe, Schule, Beratungsstellen und sozialen Einrichtungen bestätigt wurde.
Lobende Worte fand Professorin Zander für die Stadt Nürnberg, die ihrer Auffassung nach sehr um die Förderung benachteiligter Kinder bemüht sei.