»Ich darf nicht, ich will nicht, ich brauche nicht! Der Abstinenz den Schrecken nehmen«. Unter dieses Motto hatte das Therapiezentrum Wolkersdorf seine Feier zum 40. Geburtstag am 19. September 2013 gestellt.
Als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland ist das Therapiezentrum Wolkersdorf seit 40 Jahren fester Bestandteil der Drogentherapie im Raum Nürnberg. »Die zurückliegenden Jahre haben viele Veränderungen im Drogengebrauch, im therapeutischen Alltag aber auch im Umgang mit den abhängigen Menschen gebracht. Eines ist jedoch in unserem Haus bis heute gültig: Das Abstinenzgebot!«, so Einrichtungsleiterin Dagmar Schmitt-Blaufuß.
Für den Festredner Dr. Wolfgang Heckmann, Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal und langjähriger Drogenbeauftragter der Stadt Berlin, befinden sich die Klienten des Therapiezentrums damit auf dem einzig richtigen Weg: »Seit den 70er Jahren wissen wir, dass Abstinenz der Königsweg aus der Drogensucht ist. Der Weg zur wirklichen Freiheit von der Sucht ist der völlige Verzicht auf Drogen.«
Dieser kompromißlosen Haltung stimmt auch Kurt Z.* zu. Der 34jährige ist seit sieben Monaten in Wolkersdorf und blickt auf mehr als 20 Jahre Drogensucht zurück: »Ich habe bereits mit 10 Jahren angefangen, Alkohol zu trinken und habe dann einfach alles ausprobiert.« Immer wieder hat er vergeblich versucht, von den Drogen loszukommen: »Ich dachte, ich könnte meine Sucht kontrollieren, indem ich weniger konsumiere. Aber das klappte nie. Ich bin deshalb froh, dass ich hier in Wolkersdorf gelernt habe, ohne Drogen zu leben.«
Demnächst zieht Kur Z.* in eine betreute Wohngemeinschaft. Hier will er sich weiter auf ein eigenständiges Leben ohne Drogen vorbereiten: »Ich möchte so schnell wie möglich wieder mit meinem kleinen Sohn zusammen sein. Wegen der Drogen konnte ich ihm nie sagen: Ich bin für dich da! Das soll nie wieder so sein.«
* Name geändert