Ausgezeichnete Arbeitgeberin: Stadtmission Nürnberg erhält Evangelisches Gütesiegel Familienorientierung

Am 17. September 2021 wurde der Stadtmission Nürnberg, der Diakonie Erlangen und ihren Pflegegesellschaften in Berlin das »Evangelische Gütesiegel Familienorientierung« verliehen. Zuvor haben Mitarbeitende und Leitungskräfte über ein Jahr lang die Personalpolitik in ihrem Unternehmensverbund ausgewertet, überarbeitet und neue familienunterstützende Maßnahmen etabliert.

Das 2019 entwickelte Zertifikat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland kennzeichnet Unternehmen, die dafür Sorge tragen, dass Mitarbeitende Beruf und Familienaufgaben gut miteinander vereinbaren können. Das Gütesiegel wurde in einer Pilotphase mit zwölf diakonischen Trägern erprobt. Die aktuelle Implementierungsphase läuft noch bis Herbst 2022, fast 50 verschiedene Träger und Einrichtungen nehmen daran teil. 

Familienorientierung als Unternehmenskultur

So haben auch Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen 2020/2021 das entsprechende Zertifizierungsverfahren mit ihren Pflegegesellschaften durchlaufen. 14 familienfördernde Maßnahmen und ein internes Monitoring zum Thema wurden auf den Weg gebracht. Ausgangspunkt war eine großangelegte Befragung unter 1 700 Mitarbeitenden. Der Begriff »Familie« wird in dem diakonischen Unternehmensverbund übrigens weit gefasst: »Wir verstehen darunter sowohl die klassische Kleinfamilie ebenso wie andere häusliche Gemeinschaften – zentral ist, dass Menschen füreinander Verantwortung tragen, sich umsorgen und zum Beispiel pflegerische und betreuerische Aufgaben füreinander übernehmen«, erklärt Alexandra Frittrang, die die Projektarbeit auf dem Weg zum Familiengütesiegel leitet.

Vieles bietet die Stadtmission Nürnberg ihren Mitarbeitenden im Unternehmensverbund schon länger an: »Unser Familienbudget macht zum Beispiel kurzfristig Auszeiten finanziell möglich, etwa wenn kranke Kinder oder pflegebedürftige Angehörige versorgt werden müssen. Wir arrangieren familienfreundliche Schichten in unseren Pflegeeinrichtungen, haben Konzepte zur Bindung von Kollegen in Elternzeit oder ermöglichen es Mitarbeitenden über Langzeitarbeitskonten für einen Sabbat oder den vorgezogenen Renteneintritt zu sparen.« Auch das »mobile Arbeiten« sei hochgefragt und soll deshalb auch nach der Coronazeit weiter praktiziert werden, wo immer es funktioniert. Gleiches gelte für unternehmenseigene Kinderbetreuungs- und Pflegeplätze für die Familie.

Familienfreundliche Personalpolitik entspricht diakonischem Selbstverständnis

In seinem Grußwort zur Verleihungsfeier am 17. September betonte Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD, die besondere Verantwortung von Kirche und Diakonie: »Angebote von Arbeitgebern zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ihrer Mitarbeitenden sind längst keine Ausnahme mehr. Aber wir als Kirche und Diakonie haben aus unserem Selbstverständnis heraus dazu besonders viel zu bieten«.

Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland sieht im Familiengütesiegel einen richtigen Schritt in die Zukunft: »Es ist erfreulich, dass gerade die jüngere Generation – Frauen wie Männer – sich Arbeitsbedingungen wünschen und auch einfordern, die ihnen ermöglichen, Familie und Beruf gut unter eine Hut zu bekommen. Sie wollen Beziehungen leben, in der beide gleichberechtigt eine berufliche Karriere verfolgen und die Familienarbeit zu Hause übernehmen können. Kirche und Diakonie sind hier als Arbeitgeberinnen gefragt, die Menschen in ihren familiären Verflechtungen wahrzunehmen und ihnen einen sicheren Rahmen zu geben, um mit den verschiedenen Anforderungen gut zurecht zu kommen."
 

Weitere Informationen zum Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung unter:  www.gütesiegel-familienorientierung.de

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg