Die Stadtmission Nürnberg bietet im Christine-Kreller-Haus unweit des Rathenauplatzes auch weiterhin sozialrechtliche Beratung für arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen an (»Alo-Beratung«). Die Katholische Stadtkirche Nürnberg setzt neben klassischer sozialrechtlicher Beratung, Coaching und beruflicher Orientierung auf seelsorgerliche (Gruppen-)Angebote. Das Ökumenische Arbeitslosenzentrum (ÖAZ) wird in der bisherigen Form nicht weitergeführt.
Für die Menschen, die Beratung suchen, ändert sich in der Praxis nichts. Das ist Stadtmission und Katholischer Stadtkirche wichtig: »Die Hilfsangebote bleiben de facto bestehen, wir kümmern uns auch weiterhin um Menschen, die ihre Arbeit verloren haben oder kurz vor dem Jobverlust stehen, ab sofort gibt es einfach zwei Anlaufstellen dafür«, sagt Björn Bracher, Bereichsleiter Beratungsdienste und Gefährdetenhilfe der Stadtmission Nürnberg.
»Wir bauen unser niedrigschwelliges Angebot für Menschen in finanziell schwieriger Situation weiter aus«, so der Katholische Stadtdekan Andreas Lurz. »Damit schaffen wir eine weitere Möglichkeit der Beratung neben dem ‚Fenster zur Stadt‘«. Das neue Angebot im Haus der Katholischen Stadtkirche Nürnberg trägt künftig den Namen »Mensch & Arbeit – Beratung für Menschen mit und ohne Arbeit« und bietet auch Beratung für Menschen an, deren Einkommen zum Leben nicht reicht.
Massenentlassungen waren Gründungsanlass
Das Ökumenische Arbeitslosenzentrum ist 1985 gegründet worden. Anlass waren damals die Massenentlassungen in vielen Betrieben in Nürnberg und Umgebung. Das ÖAZ war fast 40 Jahre lang eine unbürokratische und offene Anlaufstelle für arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen. Die ökumenisch getragene und unabhängige Beratungsstelle hat sozialrechtliche Beratung, Hilfestellung bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen bis hin zu Kursen, Seminaren und seelsorgerlichen Angeboten geleistet. Die ökumenische Einrichtung wurde von Partnern der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam getragen. Ohne das große Engagement der Mitarbeitenden, von der Sekretärin bis hin zu den Beraterinnen und Beratern, wäre die ökumenische Arbeitslosenberatung nicht zu einer so wichtigen Anlaufstelle geworden.