Mit einem Besuch in einer Asylunterkunft hat am Freitagabend das Nürnberger Christkind ein wenig Glanz in den meist trostlosen Alltag von Flüchtlingskindern gebracht. In einer Gemeinschaftsunterkunft in der Nürnberger Südstadt empfingen 50 Kinder zwischen einem Monat und zwölf Jahren das Christkind Teresa Treuheit.
Zuvor hatten ihnen Betreuer erklärt, was es mit der ungewöhnlichen Besucherin auf sich hat: Das Christkind sei eine Art Engel, der typisch für die Stadt und zudem deren wichtigster Botschafter sei. In ihren Landessprachen, darunter armenisch, russisch und arabisch, hießen die Kinder das Christkind herzlich Willkommen - und freuten sich über den in der jeweiligen Sprache erwiderten Friedensgruß.
Für noch größere Freude sorgte aber wohl der Inhalt des großen Weihnachtssacks, den der Rauschgoldengel an die Kinder verteilte. Ein örtlicher Süßigkeiten-Hersteller hatte 17 Kilogramm Gummibärchen gespendet - alle streng nach islamischen Ernährungsvorschriften hergestellt.
Erstmalig habe ein solcher Besuch eigens für die Kinder ermöglicht werden können, sagte der Pressesprecher der Stadtmission Nürnberg, Thomas Warnken. Die Stadtmission ist zuständig für die Sozialbetreuung von Flüchtlingen in sieben Nürnberger Unterkünften. Dort leben neben rund 1000 Erwachsenen aus verschiedensten Nationen auch gut 350 Kinder und Jugendliche.
Quelle: dpa-infocom GmbH