»Diakonie Nürnberg Erlangen«. Dafür stehen die drei Buchstaben in »DNE-Catering«. Das Tochterunternehmen der Stadtmission Nürnberg und der Diakonie Erlangen ist ein diakonisches Cateringunternehmen mit Sitz in Erlangen. Fast 30 Mitarbeitende sorgen für das leibliche Wohl in Pflege- und Seniorenheimen mit Betreutem Wohnen, in Kindergärten und -tagesstätten sowie bei privaten und geschäftlichen Veranstaltungen. Alleine 750 Senioren*innen lassen sich täglich das Essen des gastronomischen Teams von Geschäftsführer Christian Ewaldt schmecken. Hier steht er nun Rede und Antwort zu seinem Unternehmen und zur besonderen Situation des letzten Jahres.
Herr Ewaldt, wie lange sind Sie Geschäftsführer bei DNE-Catering und wie ist Ihr Unternehmen aufgestellt?
DNE Catering liefert frisch zubereitetes Essen und Getränke an regionale Senioreneinrichtungen, darunter die Nürnberger Häuser »Christian-Geyer-Heim«, »Pflegezentrum Hephata« und das »Karl-Heller-Stift« in Röthenbach an der Pegnitz. Weiterhin gehören die Erlanger »Diakonie Sophienstraße« und »Diakonie am Ohmplatz« sowie die Tagespflege für Senioren*innen im »Maria-Busch-Haus« zu unserem festen Kundenstamm. Regionale Kindergärten und -tagesstätten versorgen wir täglich mit 400 Mittagessen und wir kümmern uns um individuelle, meist geschäftliche Cateringaufträge. Am Ohmplatz und im Karl-Heller-Stift wird gekocht, von hier aus bringen wir unsere Mahlzeiten auf den Weg. »DNE-Catering« existiert seit 40 Jahren – früher unter anderen Namen. Heute arbeiten bei uns Köche*innen und Beiköche*innen, Service- und Verwaltungskräfte, Mitarbeitende der Hauswirtschaft, Fahrer*innen und Helfer*innen. Aktuell bilden wir zwei Köche aus. Seit 2014 bin ich der Geschäftsführer.
Was können Ihre Kunden*innen erwarten?
Den Senioreneinrichtungen bieten wir Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Kuchen mit Kaffee an. Mittags können Bewohner*innen aus zwei Menüs auswählen, in Vollkost und vegetarisch. Alternativ stehen sechs weitere Gerichte zur Wahl, darunter deftige, süße und vegetarische Varianten. Außerdem haben wir spezialisierte Kost im Angebot, zum Beispiel für Menschen mit Schluckbeschwerden. Darunter stellt man sich passierte Kost vor, die als Brei auf dem Teller landet. Das stimmt aber nicht: Das Schnitzel sieht aus, wie ein Schnitzel aussehen muss. Das Auge isst schließlich mit! Spezielle Diätkost, z.B. bei Allergien oder Unverträglichkeiten, gibt es auf Anfrage. Unser Menüplan ist übrigens nach wissenschaftlichen Kriterien der »Deutschen Gesellschaft für Ernährung« auf die speziellen Bedürfnisse unserer Kunden*innen abgestimmt und geprüft.
In Ihrem Firmennamen steckt das Wort »Catering«. Wie hat sich dieser Bereich entwickelt?
Geschäftliche oder private Treffen finden aufgrund der Corona-Pandemie heute fast nicht mehr statt, die Bestellungen waren im letzten Jahr rückläufig. Trotzdem haben wir früh reagiert und ein neues Angebot entwickelt: In unseren »Lunchboxen« gibt es nun Snacks wie Wraps oder Salate, Getränke sowie Besteck für eine Person. Dieses »Business-Fast-Food« möchten wir auch künftig in unserem Angebot behalten.
Wie kann man sich die Arbeit in »DNE Catering« vorstellen?
Bis eine Tageslieferung in den Lieferwägen steht, ist viel passiert. Schon drei Wochen vorher fragen wir die Wünsche unserer Kunden*innen ab. Unsere Zulieferer*innen kommen allesamt aus der Region und immer haben wir den Blick auf saisonale Angebote. Kurze Lieferwege und zügige Verarbeitung garantieren Frische. Unsere Köche*in bereiten die Speisen täglich zu, arbeiten an sieben Tagen pro Woche. Es schmeckt einfach viel besser, wenn das Essen frisch auf den Teller kommt.
Stichwort Corona: Was bedeutet die Pandemie für Ihr Unternehmen?
Corona war und ist eine große Umstellung. Auch wir haben Kontakte beschränkt und halten Abstände, was unseren Arbeitsalltag verändert hat und Mitarbeitende, Lieferanten*innen und Kunden*innen gleichermaßen belastet. Der saubere Umgang mit Lebensmitteln ist gesetzlich bestimmt und war schon vor Corona selbstverständlich. Die Maßnahmen zum Infektionsschutz haben wir im Laufe der Pandemie über die gesetzlichen Vorgaben hinaus ausgebaut. Neben unserem eigenen Schutz müssen wir schließlich auch die Sicherheit der Kunden*innen gewährleisten. Seit Monaten liefern wir deshalb nur noch bis vor die Türen unserer Häuser.
Was sehen Sie, wenn Sie nach vorne blicken?
Um ein Unternehmen weiter zu entwickeln und eine gute Qualität zu garantieren, sind Kreativität und Erfahrung gefragt – und nicht zuletzt ein gutes Team, auf das ich sehr stolz bin. Aktuell arbeiten wir daran, dass Senioren*innen ihre Speisen noch genauer auswählen können. Unser digitales Bestellsystem »OrgaCard« macht das möglich. Einzelne Komponenten unserer Menüs sind austauschbar oder können ganz abgewählt werden. Das hat den Vorteil, dass jede*r Heimbewohner*in genau das bekommt, was er/sie sich wünscht - und nicht zuletzt, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Seit 2018 haben wir »OrgaCard« als Pilotprojekt im Christian-Geyer-Heim installiert. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch dieses Angebot weiter ausbauen können. Momentan hoffen wir natürlich besonders auf ein »mehr Miteinander« und »mehr Nähe« - was wir wohl alle vermissen.
Das Gespräch führte Stephan Grumbach