NÜRNBERG. »Die Ehrenamtlichen und ihre Arbeit in den diakonischen Einrichtungen in Bayern sind verborgene Schätze, die wir mit unserem Wettbewerb sichtbar machen wollen«, sagte Sandra Schuhmann, Fachvorständin des Diakonischen Werkes Bayern, am Donnerstag. Man sei »stolz und unheimlich dankbar«, dass es so viele Frauen und Männer im Freistaat gebe, die sich persönlich für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einsetzten.
Stadtteilmütter belegen 3. Platz im Wettbewerb
Die ehrenamtlichen Stadtteilmütter der Stadtmission Nürnberg wurden beim Wettbewerb der Diakonie mit dem 3. Preis ausgezeichnet: Diakonie-Fachvorständin Sandra Schuhmann übergab den mit 1.000 EUR dotierten 3. Preis an die Projektverantwortlichen der Stadtmission Nürnberg. »Die Stadtteilmütter sind Frauen, die anpacken und Menschlichkeit leben«, kommentierte Sandra Schuhmann. »Dieses lebenspraktische und unverzagte Engagement setzt menschenfeindlichen Stimmungsmachern etwas Konkretes entgegen«.
Die Stadtteilmütter der Stadtmission begleiten Familien, die neu nach Deutschland zugewandert sind und in Nürnberg neu anfangen. Für Eltern und Kinder sind die Stadtteilmütter wichtige Vertrauensfrauen und Netzwerkerinnen: Bei ihren Familieneinsätzen vermitteln sie beispielsweise bei Schulen und Ämtern und helfen gebrauchte Möbel oder einen Arzt zu organisieren. Gerade für die neu zugewanderten Mütter sind die ehrenamtlichen Frauen eine wichtige, emotionale Bestärkung. 43 Frauen hat die Stadtmission Nürnberg seit Projektbeginn 2010 für ihr Ehrenamt ausgebildet. Aktuell betreuen 14 Stadtteilmütter der Stadtmission 19 Familien in ganz Nürnberg.
Stephan Müller von der Evangelischen Bank übergab Alexandra Frittrang, Einrichtungsleiterin, und Stefanie Walter, Projektleiterin bei der Stadtmission, den von seinem Haus gestifteten Gewinnerscheck in Höhe von 1.000 EUR. »Diese Auszeichnung ist uns ganz viel wert. Uns helfen Preisgeld und Aufmerksamkeit für das Projekt gleichermaßen«, so Alexandra Frittrang. »Die Integration von Zuwanderern gelingt nur, wenn sie sich hier auch willkommen fühlen und Hilfsbereitschaft erleben. Genau dafür stehen unsere Stadtteilmütter.«
Ehrenamtliche Arbeit für Inhaftierte und Haftentlassene mit Sonderpreis gewürdigt
Mit einem Sonderpreis wurde der Arbeitskreis Resozialisierung der Stadtmission Nürnberg am Donnerstag ausgezeichnet. Etwa 30 Männer und Frauen kümmern sich unentgeltlich um die Betreuung von inhaftierten und strafentlassenen Menschen im Nürnberger Raum. Sie bieten u.a. Koch- und Diskussionsgruppen im Jugendarrest an und begleiten Paare und Familien, die durch die Haft eines Partners getrennt sind. Die Freiwilligen engagierten sich in der festen Überzeugung, dass Täterhilfe Opferschutz sei und jeder Mensch eine zweite Chance verdient habe, sagte der Leiter des Arbeitskreises Resozialisierung, Kay Putsche, bei der Preisverleihung. Sandra Schuhmann, die den Sonderpreis übergab, meinte dazu, dass genau jene Haltung eine zutiefst christliche sei, die für das Klima und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft entscheidend seien. Kay Putsche dankte der Jury wie auch Dr. Dieter Kuhn und Helmut Kappe von der St. Gumbertus-Stiftung, die das Preisgeld in Höhe von 1.000 EUR für das Gewinner-Projekt gestiftet hatte. »Das bestärkt uns in unserem Tun und hilft uns weiterzumachen«, so Putsche.
Neben den beiden Stadtmissionsprojekten wurden auf der ,ConSozial‘ heute auch Initiativen der Diakonie Hochfranken, des Evangelischen Beratungszentrums München und der Christopherus-Gesellschaft mbH Würzburg ausgezeichnet.