Verlegenes Lachen klingt aus dem Nebenraum. »Ah, sie üben gerade ein Kondom über den Übungsdildo zu streifen«, lacht Gertraud B.* Die 45jährige Lehrerin ist mit ihrer 10. Klasse bei der AIDS-Beratung zu Gast. »Die Jugendlichen werden einerseits überflutet mit dem Thema Sexualität«, fasst sie ihre Erfahrung zusammen, »andererseits aber haben sie mitunter ein erschreckendes Halbwissen, gerade wenn es um AIDS und Prävention geht«. Eine Einschätzung, die auch Melanie Peters* Mitarbeiterin der AIDS-Beratung teilt: »HIV/AIDS und der Schutz davor ist in der Gesellschaft dagegen kein großes Thema mehr. Viele Jugendliche wissen auch nicht mehr viel darüber. Wir wollen an Schulen diese Wissenslücken schließen und vor allem für die Eigenverantwortung sensibilisieren.«
»Die Schülerinnen und Schüler sollten mindestens in der 8. Klasse sein und die Klassenstärke 30 Personen nicht überschreiten. Es sollten für eine Präventionsveranstaltung mindestens drei Schulstunden zur Verfügung stehen,« umreißt Katrin Strohhöfer, Leiterin der AIDS-Beratung Mittelfranken, die Voraussetzungen für die Beratung. »Je nach Klassenstärke und Altersklasse bieten wir, basierend auf den Vorkenntnissen, eine individuell ausgerichtete Veranstaltung an, die bei Bedarf auch den Baustein ‚Sexuell übertragbare Erkrankungen‘ enthalten kann. Das Ganze ist kostenfrei.«
Außer für Schulen bietet die AIDS-Beratung Mittelfranken entsprechende Informationsveranstaltungen auch für Alten- und Pflegeheime, Arztpraxen und Kliniken, Berufs-, Fachober- und Hochschulen sowie der Offenen Jugendarbeit an.
Um eine Veranstaltung zu buchen, wenden sich Interessenten an die
AIDS-Beratung Mittelfranken
Rieterstraße 23
90419 Nürnberg
Tel.: (0911) 32 250 – 0
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