Musikalische Zeitreise im Karl-Heller-Stift

»Duo Trällertasten« brillierte mit bekannten und beliebten Chansons

unter dem Motto »Und ewig bockt das Weib – Frauen und andere Katastrophen« unternahmen die Sängerin Tatjana Sieber und der Pianist Stephan Grumbach, äußerst gekonnt am 24. Januar 2015 eine musikalische Zeitreise in die Ära der 20er- bis 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Das Duo widmet sich mit großer Leidenschaft einer ganz intimen Kleinkunst: dem Chanson. Eine geschickte Auswahl bekannter Melodien voller Sehnsucht und Spritzigkeit mit Texten, gespickt mit Witz und Humor, schenkten den Seniorinnen und Senioren des Karl-Heller-Stifts einen wunderschönen Konzertnachmittag. Mit treffender Mimik und Gestik, einer exzellenten Tonsprache und einer geschult weichen Stimme bezauberte Tatjana Sieber das Publikum, meisterhaft begleitet von Stephan Grumbach am Piano. So wurden zum Beispiel die Chansons »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt« und »Ich bin die fesche Lola« mit großem Ausdrucksvermögen vorgetragen. Schmunzeln erregte auch die Komposition und der Text von Otto Reutter, mit dem die Interpretin allen anwesenden Frauen rät: »Nehm se’n Alten« (1937). Von der angeblichen Sehnsucht der Frauen berichtete, getreu der Überschrift des Nachmittags, das witzig-zweideutig Chanson »Ein Neandertaler« (von Günter Neumann). Purer Genuss mit gelegentlichem »Wiedererkennungseffekt« versprach auch das Liedthema Frau versus Mann beim »Blusenkauf« (1927), den der junge Gatte nicht überlebte.

Der schönste Dank kam von einem hochaltrigen Senior, der meinte:

»Heute war ich wieder jung!«

www.traellertasten.de

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