Auf dem Jugendbauernhof werden die sozialen Fähigkeiten der Kinder, die im Martin-Luther-Haus wohnen, animiert und gefördert. Wenn sie sich um Ziegen, Ponys und Eseln kümmern, schulen die Jungen und Mädchen ihre Empathie und ihre Wahrnehmungsfähigkeiten. Auch ihre motorischen und ihre lebenspraktischen Fähigkeiten werden angeregt, wenn sie im Stall helfen, Tiere füttern oder an den Gehegen bauen. Sie übernehmen Verantwortung für die Tiere, erleben die Vierbeiner als freundschaftliche Begleiter*innen und bauen so Ängste ab. Oft fällt es den Kindern bei den Tieren leichter als bei Menschen, Beziehungen einzugehen.
Der Jugendbauernhof ist eines von vielen pädagogischen Leuchtturm-Angeboten, mit denen das Martin-Luther-Haus Kinder stärkt, denen angesichts ihrer oft schweren Lebenserfahrungen das Selbst- udn Weltvertrauen abhanden gekommen ist.
Ziegenbabys als Glücklichmacher
Vor diesem Hintergrund sind die beiden frisch geborenen Ziegenbabys eine große Freude für die kleinen und großen Besucher*innen des Jugendbauernhofes. Beide sind gesund und munter und können, da es zwei weibliche Tiere sind, auf dem Jugendbauernhof groß, ja sogar alt werden.
Auch Ziegenmutter Lotte macht einen guten Job und bewährt sich als fürsorgliche Mama. Ziegentante Liese wiederum ist strenger und hat bereits mit der »Erziehungsarbeit« begonnen, wenn ihr die Zwerge zu aufdringlich werden. All das beobachten die Kinder, die am Jugendbauernhof täglich mithelfen, mit großen Augen.
Noch haben die Ziegenbabys Schonzeit - von den Menschenkinden ist daher noch Zurückhaltung gefordert. So beäugt auch Ziegenmutter Lotte alle Besucher*innen mit einer gewissen Skepsis. Alle drei brauchen noch ihre Ruhephasen - für die Martin-Luther-Kinder gilt deshalb: Einen Blick über den Zaun werfen ist okay, betreten der Stallbox dagegen streng verboten. Doch sobald die Ziegenzwillinge allmählich beginnen, sich von ihrer Mutter zu lösen, werden sie auch vermehrt mit den Kindern direkt in Kontakt sein.