OB und Bundestagsabgeordnete besuchen Wärmestube und Bahnhofsmission

Rund 150 Menschen besuchen die Ökumenische Wärmestube täglich. Jetzt begrüßte Leiterin Manuela Bauer noch einige mehr: Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König informierte sich in Begleitung der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Michael Frieser sowie Nürnbergs Sozialreferentin Elisabeth Ries über die Arbeit und Herausforderungen der Einrichtung. Anschließend ging es wenige Hundert Meter weiter in die benachbarte Bahnhofsmission, wo Leiterin Anita Dorsch durch die Räume führte.

»Wir bieten unsere Leistungen sehr gerne an. Das ist unsere Leidenschaft. Aber: Wir müssen sie finanzieren können«, betonte Joachim Pietzcker, Finanzvorstand der Stadtmission Nürnberg e.V. Er hob das außergewöhnliche Engagement aller Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Sozialverbunds hervor, unterstrich jedoch, dass intrinsische Motivation alleine leider keine auskömmliche Finanzierung sichere. »So kann unser derzeitiges Sozialsystem nicht aufrechterhalten werden«, sagte er und warb bei den anwesenden Politikern*innen für einen kontinuierlichen, ausreichenden Geldfluss.

Diese wiederum lobten unisono die wichtige Arbeit der Wärmestube und Bahnhofsmission und erkannten deren aktuelle Probleme. Eines ist die schiere Zahl der Hilfesuchenden. Durch die EU-Osterweiterung sowie die Flüchtlingswelle 2015 suchen noch mehr Menschen die Wärmestube auf. Einigkeit unter allen anwesenden herrschte darin, dass Stadtmission und Kommune nicht alleine für die Bereitstellung der nötigen Geldmittel verantwortlich sein dürften, was auch Björn Bracher, Bereichsleiter Beratungsdienste und Gefährdetenhilfe, betonte.

Bahnhofsmission: viel Hilfe auf kleinem Raum

Die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Zeulner warb dafür, auch die EU nicht aus ihrer Pflicht zu entlassen. Sozialreferentin Ries verdeutlichte die Dimension des diskutieren Themas: »Die Struktur unseres gesamten Wohlfahrtsstaats ist darauf gebaut, dass Träger wie die Stadtmission soziale Leistungen übernehmen.« Diakon Thomas Heinze, Leiter der »Hilfen für Menschen in Wohnungsnot« bei der Stadtmission, führte die Besucher*innen anschließend durch die Räume der Wärmestube, wo bereits zahlreiche Menschen frühstückten.  

Nächste Station des informellen Besuchs war die Bahnhofsmission im Nürnberger Hauptbahnhof. Leiterin Anita Dorsch gab einen Überblick über die zahlreichen Unterstützungsangebote der Einrichtung. Neben einem belegten Brötchen und heißem Kaffee erhalten die Menschen dort Unterstützung in akuten Notlagen.

Das Team, in dem sich viele Ehrenamtliche engagieren, vermittelt Neuankömmlinge an die richtigen Stellen, hilft beim Umsteigen am Gleis und begleitet Menschen mit Einschränkungen sowie Kinder beim Reisen.  Tatsächlich kann sich Dorsch bei 53.000 Kontakten im Jahr nicht über Langeweile beschweren. In diesem Zusammenhang wies sie auf die dafür doch recht beengten Raumverhältnisse in der Bahnhofsmission hin. Die Vertreter*innen aus Rathaus und Politik signalisierten, sich des Problems annehmen zu wollen, bevor sie sich mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck verabschiedeten.

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg