Kinder aus einkommensschwachen Familien haben es besonders schwer, eine gute Schul- und Berufsausbildung zu erlangen. Geringer Bildungsgrad und niedriges Einkommen der Eltern sowie viele Geschwister in der Familie verringern die Chance auf den Besuch einer weiterführenden Schule und auf einen guten Schulabschluss. Kommt ein Kind aus einer Familie mit Migrationshintergrund oder ist ein Elternteil alleinerziehend, ist ein erfolgreicher Schulabschluss noch unwahrscheinlicher. Können Schule und Elternhaus keine individuelle Förderung leisten, bleiben die Kinder häufig auf der Strecke, ein gelingender Schul- und Berufsweg wird unerreichbarer.
Mit »Chancen für junge Menschen« verbessert die Stadtmission ganz praktisch diese schwierigen Entwicklungsbedingungen von Kindern: Sie bietet dabei Lern- und Schulförderprogramme für benachteiligte Jugendliche, unterhält Beratungsdienste für junge Leute und ihre Eltern und hat mit dem Diana-Hort und der Spiel- und Lernstube Lobsinger bunte Entfaltungsorte für Kinder aus angespannten Wohnquartieren geschaffen. Dieses Engagement unterstützt die Rainer Winter Stiftung seit 2010 großzügig. Am 15. Mai 2018 übergaben Gabriele Grau, Susanne Winter und Gisela Hommel erneut eine Stiftungsspende von 10 000 € für Nürnberger Kinder, die bei »Chancen für junge Menschen« gefördert werden. Besonders im Fokus der Stiftung steht dieses Jahr die Spiel- und Lernstube Lobsinger: Mit den jüngsten Spendengeldern der Rainer Winter Stiftung sollen unter anderem die Mittagessen der hier betreuten Schülerinnen und Schüler finanziert werden.
Vor Ort ließen sich die drei Stiftungsvertreterinnen von Alexandra Frittrang (Leiterin »Chancen für junge Menschen«) und Leonie Lawen (Teamleiterin) die Spiel- und Lernstube Lobsinger zeigen. Täglich kommen Mädchen und Jungen aus den benachbarten Wohnkomplexen nach der Schule hierher, wo sie ein frisch gekochtes Mittagessen erwartet. Später begleiten sie die Pädagogen durch den Nachmittag: Sie unterstützen sie bei ihren Hausaufgaben, treiben gemeinsam Sport, lesen, werkeln, spielen.
Zwei »Lobsigirls«, wie sich die Mädchen der Einrichtung nennen, führten ihre Gäste durch die Räume und erklärten, womit sie sich hier beschäftigen und welche Regeln für ihr tägliches Miteinander gelten. Und natürlich wurden die Besucherinnen gleich zum Mittagessen eingeladen, nachdem die anfängliche Schüchternheit der Mädchen gewichen war.
Die Rainer Winter Stiftung möchte Kindern und Jugendlichen gute Startchancen ermöglichen. »Darauf legen wir unseren Förderschwerpunkt«, erklärte Gabriele Grau bei ihrem Besuch in der Lobsinger. Demnach seien speziell auch die Quali-Vorbereitungskurse der Stadtmission, bei dem Jugendliche für einen guten Schulabschluss fit gemacht werden, ein wesentliches Förderprojekt der Stiftung.
