Gerade mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl wolle man in aller Deutlichkeit Haltung gegen menschenfeindliche Denkmuster und Verhaltensweisen zeigen. »Personen oder Parteien, die Menschen ausschließen, diffamieren oder gar angreifen, bedrohen unser aller Gemeinwohl und Zusammenhalt«, kommentierte Gabi Rubenbauer, Vorständin der Stadtmission Nürnberg. »Wir müssen den demokratischen Kräften in unserer Kommune den Rücken stärken.«
»Vor Gott und vor dem Grundgesetz ist jeder Mensch gleich viel wert – unabhängig von seiner Herkunft, seinem Leistungsvermögen oder in welchen Krisen er steckt.« Das bedeute auch, dass jeder Hilfe verdient habe, wenn er sie brauche, so Rubenbauer weiter. »Dafür stehen wir als diakonischer Sozialverbund und warnen vor allen Wahlkandidaten oder Parteien, die das in Frage stellen.« Man müsse dem politischen und gesellschaftlichen Einfluss derer, die ohnehin benachteiligte Gruppen gegeneinander ausspielten und fadenscheinige Sündenböcken propagierten, deutliche Grenzen ziehen. "Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus sind mit dem christlichen Selbstverständnis nicht vereinbar."
»Die Allianz gegen Rechtsextremismus ist eine zivilgesellschaftliche Brandmauer gegen Menschenfeinde und Spalter, die das gesellschaftliche Klima in unserer Region vergiften wollen«, würdigte Rubenbauer die bisherige Arbeit der Allianz. Große Bündnisse wie diese seien als Anwalt und Sprachrohr ins öffentliche Leben hinein wichtig. »Zusammenführen, Ausgleichen, Versöhnen - das ist die ständige und langwierige Arbeit vieler leiser, engagierter Menschen in unserer Region. Hetzer und Pöbler versuchen deren Erfolge zu übertönen«, meinte die 55-Jährige und verwies dabei beispielhaft auf tausende Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Freien Wohlfahrtsträger, die sich für das Gemeinwesen in Nürnberg einsetzen.
Derzeit gehören 151 Städte, Gemeinden und Landkreise sowie 229 zivilgesellschaftliche Institutionen zur »Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg«. Sie arbeiten auf verschiedenen Ebenen daran, den Einfluss rechtsextremer Gruppen zurückzudrängen, u.a. durch Kampagnen, Jugendbildung sowie Aufklärungs- und Bündnisarbeit im regionalen Kultur- und Gastronomiegewerbe.