1955 in Nürnberg geboren, wuchs Gabriele Sörgel im oberfränkischen Hohenberg a.d. Eger auf. Nach dem Abitur in Selb studierte sie an der Evangelischen Fachhochschule in Nürnberg Sozialpädagogik und begann 1979 als Dipl. Sozialpädagogin ihre Berufslaufbahn in der Suchtberatung der Stadtmission Nürnberg. In der Arbeit mit alkoholkranken Menschen und ihren Angehörigen lernte sie Sozialarbeit "von der Pike auf". Nach 15 erfolgreichen beruflichen Jahren in München kehrte sie 1999 zur Stadtmission zurück, zunächst als Mitglied der Geschäftsleitung, seit 2002 als deren Vorstandssprecherin.
»Wie keine andere hat Gabriele Sörgel die Stadtmission geprägt«, würdigt Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein, Vorsitzender des Verwaltungrates der Stadtmission Nürnberg, ihr Wirken. »Mit dem sie auszeichnenden zielstrebigen und energischen Engagement hat sie entscheidend dazu beigetragen, dass die Stadtmission heute zu den bedeutendsten Trägern sozialer Dienste der Region zählt.«
Sie hat nicht nur maßgeblich Umstrukturierungsprozesse in der Stadtmission und die Kooperation mit der Diakonie Erlangen durchgeführt, sondern vor allem den Ausbau bestehender Éinrichtungen und die Schaffung neuer Angebote vorangetrieben, so Körnlein weiter: »Neben Vorhaben wie dem Neubau des Pflegezentrums Hephata und des Therapiezentrums Wolkersdorf lagen ihr immer Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders am Herzen. So gehen die Schaffung des Bereiches »Chancen für junge Menschen« mit seinen vielfältigen Förderungsangeboten ebenso auf Gabriele Sörgel zurück, wie das Projekt Stadtteilmütter und zahlreiche Spendenprojekte für arme Kinder. Darüber hinaus ist die Stiftung HILFE IM LEBEN ihrer Initiative zu verdanken.«
Mit der ihr eigenen Geradlinigkeit hat sich Gabriele Sörgel auch in schwierigen Zeiten um die Stadtmission verdient gemacht, betont der Stadtdekan. Ihr soziales Engagement blieb nicht nur auf die Stadtmission beschränkt: »Gabriele Sörgel hat ihren Sachverstand in ihr umfangreiches sozialpolitisches Engagement eingebracht, z.B. als Mitglied des Jugendhilfeausschusses der Stadt Nürnberg, den verschiedenen Arbeitsgemeinschaften der Öffentlichen und Freien Wohlfahrtspflege auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene oder als Mitglied des Diakonischen Rates der Diakonie Bayern. Sie war immer präsent, wenn es um Sozialpolitik ging.«
Gabriele Sörgel hat sich nie gescheut, energisch auf soziale Nöte und Fehlentwicklungen hinzuweisen und vehement Abhilfen einzufordern. Das hat sie in Nürnberg zu einer geachteten Persönlichkeit gemacht. Für viele ist sie deshalb nicht nur das »Gesicht der Stadtmission«, sondern »Sie ist die Stadtmission«.
Gabriele Sörgel wird am Samstag, den 1. August 2015 um 13 Uhr im Rahmen eines Festgottesdienstes in St. Sebald verabschiedet. Beim anschließenden Empfang im Historischen Rathaussaal würdigen Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Michael Bammessel, Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, ihr Wirken.
Die Stadtmission dankt ihr für Alles!