Als die Autismus-Ambulanz der Stadtmission Nürnberg 1987 ihre Arbeit aufnahm, gab es in Bayern keine vergleichbare Einrichtung. Nur wenige Fachleute beschäftigten sich mit dieser besonderen Form der Behinderung. Therapieangebote gab es so gut wie nicht.
Auch in der breiten Öffentlichkeit war Autismus damals kaum bekannt. Das änderte sich ein Jahr später mit Dustin Hoffmann und seinem Film »Rain Man«. Autisten waren nun faszinierende Menschen mit phänomenalem Gedächtnis, aber herausfordernd im Umgang. Doch wie sieht die Realität aus? Wie leben Betroffene und ihre Angehörigen im Alltag?
Die Stadtmission Nürnberg nahm das 25-jährige Bestehen ihrer Autismus-Ambulanz zum Anlass, diese Fragen im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 14. November im Nürnberg KunstKulturQuartier Menschen mit Autismus, ihren Angehörigen sowie Fachleuten aus Medien und Therapie aufzugreifen.
Unter der Moderation von Kiki Schmitt diskutierten der Vorsitzende des Elternverbandes »autismus Mittelfranken e.V.« Stefan Bauerfeind, die Fernsehjournalistin Annette Bögelein zusammen mit Sabine Eßler, Leiterin der Autismus-Ambulanz und Leonie Kurz von der Hochschule für Fernsehen und Film München sowie Stefan Sandmeier, Mensch mit Autismus und Musiker vor mehr als 130 Gästen.
Gemeinsam war allen der Wunsch, nach einer höheren Akzeptanz von Autisten in der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang wären mehr Filme und Reportagen über und mit Autisten wünschenswert, da man gerade damit das Bild von Menschen mit Autismus in ihren vielfältigen Facetten einer breiten Öffentlichkeit näher bringen könne.
Ein erster Schritt dahin sind die Autismus-Filtage Nürnberg, zu der die Autismus-Ambulanz im Januar 2013 in das KommKino im Künstlerhaus einlädt.
Gezeigt werden die Filme Snow Cake (21.01.), Adam (22.01.), Ben X (28.1.) und der Pferdejunge (29.01.). Beginn ist jeweils 19:30 Uhr, der Eintritt beträgt € 5 pro Film.