Erstmalig informieren wir hier über die wirtschaftliche Situation des Gesamtverbundes. Er besteht aus der Stadtmission Nürnberg e.V. und den Tochtergesellschaften, deren Gesellschafter die Stadtmission Nürnberg e.V. und das Diakonische Werk Erlangen e.V. sind, und umfasst alle operativen Aktivitäten des Verbunds. An dieser Stelle berichten wir über die Gewinn- und Verlustrechnung 2023 und die Bilanz zum 31.12.2023 des Gesamtverbundes.

2023 schließt mit Verlust ab

Der Verbund weist insgesamt ein negatives Ergebnis von 1,3 Millionen Euro aus. Ursache hierfür ist nicht nur ein negatives Finanzergebnis von -261.000 Euro, sondern auch ein negatives ordentliches Ergebnis von 1,057 Millionen Euro. Die wesentlichen Faktoren für diese Entwicklung sind insbesondere die Verluste in der stationären Altenpflege, bei der Lernintegration Hadam und bei Chancen Gastro. 
 

Die Gründe für die Verluste sind ganz unterschiedlich: In der Altenpflege konnte die Belegung der Altenheime zwar gesteigert werden, sie lag aber immer noch unter dem Branchendurchschnitt. Auch war der Einsatz von Leiharbeitnehmern*innen anstelle von eigenem Personal deutlich zu hoch. Hier wirkt sich der nach wie vor bestehende Mangel an Pflegekräften aus. Bei der Lernintegration Hadam ist es noch nicht gelungen, die Personalsteuerung so effizient vorzunehmen, dass so viel Therapiezeit angeboten werden kann wie für die Refinanzierung nötig wäre. Bei Chancen Gastro schlagen die Anlaufverluste des Restaurants »Laurentius« im Lorenzer Pfarrhof zu Buche. 

In allen drei Bereichen sind die Ursachen erkannt und werden konsequent angegangen.

Das langfristige Vermögen wächst

Das langfristige Vermögen macht zum 31.12.2023 rund 69,7 Prozent des Gesamtvermögens des Unternehmensverbundes aus. Ganz überwiegend besteht es aus Immobilien. Im Laufe des Jahres 2023 ist das Altenheim Hephata mit 6,1 Millionen Euro hinzugekommen, die Stadtmission hat die Immobilie von einer Leasinggesellschaft übernommen, die zuvor die Eigentümerin war.

Die liquiden Mittel sind von 10,2 Millionen Euro auf 6,4 Millionen Euro (9,3 Prozent) zurückgegangen. Insgesamt umfasst das kurzfristige 
Kapital 16,8 Millionen Euro, dies entspricht 24,6 Prozent.
 

Bewertung durch den Vorstand

Der Verbund Stadtmission Nürnberg e.V. ist nach wie vor ein Unternehmensverbund mit einem hohen wirtschaftlichen Potenzial. Der überwiegende Teil unserer Einrichtungen ist in der Lage, sich auch in wirtschaftlicher Hinsicht erfolgreich im Markt der Sozialunternehmen zu positionieren. 

Allerdings gelingt es nicht immer, in den entgeltfinanzierten Bereichen die für unsere Kostenstruktur erforderlichen Entgelte von den Kostenträgern*innen zugestanden zu bekommen. Deshalb arbeitet der Vorstand in zwei Richtungen: Er überprüft einerseits die Kostenstrukturen, um den Aufwand für unsere Leistungen zu senken, und wirkt andererseits auf die Kostenträger*innen ein, um die Entgelte mindestens auf das marktgängige Niveau anzuheben. 

Bei den zuschussfinanzierten Einrichtungen sind die Zuschüsse der öffentlichen Hand schon lange nicht mehr auskömmlich, um die Kosten abzudecken. Hier setzen wir seit Jahren einen Großteil der landeskirchlichen Mittel und der Spenden ein, die uns dankenswerterweise zur Verfügung stehen, um die Angebote weiterzuführen. Auch in diesem Bereich muss überprüft werden, ob die Angebote in allen Fällen in Umfang und Intensität noch den Bedürfnissen unserer Klienten*innen entsprechen. Wir werden auch hier auf die Zuschussgeber einwirken, die Zuschüsse zu erhöhen oder neue wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln. Nur so können alle Angebote im bisherigen Umfang aufrechterhalten werden.

Der Vorstand ist überzeugt davon, dass es gelingen wird, den Verbund der Stadtmission wieder in eine wirtschaftlich erfolgreiche Spur zu bringen. Gemeinsam mit dem Führungsteam sind bereits viele Aktivitäten gestartet worden, die dieses Ziel nachhaltig unterstützen.